Die Welt steht im Schrecken – Ebola, Kriege, Konflikte, Kriege. Instabilität überall. Zeitgleich ziehen sich tausende Europäer zurück in Ihr Heim, lesen Bio-Literatur, gärtnern, häckeln oder stricken zu Hause, trinken Bio Getränke, chatten am smartphone oder lesen Aussteigergeschichten von Stressgeplagten. Sind wir alle "Hipster" geworden? Die Menschen suchen bedrängt von einer aufgerüttelten Welt heute nach Erdung und Stabilität. Das selber machen von kleinen Dingen und Bastelein oder das Gärtnern gibt Halt, da die Weltkonflikte unlösbar scheinen.
Julia Friedrichs spricht in ihrem spannenden Artikel "Die Welt ist mir zu viel" von einem "neuen Mentalitätstypus", einem Boom und einer Massenbewegung, in Form eines neuen Biedermeier. Wir scheinen zur Freiheit alles entscheiden zu können - wie es die 1968er für uns erkämpft haben - verurteilt zu sein, und suchen daher wieder nach Konformitiät. Beweis dafür ist die große Nachfrage nach Lifestyle- und Bio-Magazinen wie zB. "Flow" oder "Landlust" mit einem Auflagen Plus von 87,3%. In diesen Magazinen, kommen Weltrealität, Konflikte und Kriege neimals vor, ihre Mission ist es eine heile Welt zu zeigen, behütet und geerdet.
Anders als die Jugend vor 40 Jahren, die politisch interessiert und rebellisch reagierte, weil sie ihre Umwelt als konform und starr wahrnahm, ist es heute umgekehrt. Die Heile-Welt-Bewegung von heute scheint das Gegenteil zu sein, Weltflucht, Realitätsferne, Eskapismus.
Im Artikel kommt klar heraus, das "Wegsehen" keine Lösung ist. Die ganze Weltbevölkerung muss ständig aktiv mitarbeiten am Frieden. Mit einem Satz von Martin Luther – jemandem der immer am Abgrund gestanden ist, das Ende permament vor Augen und trotzdem nie aufgehört hat, zu kämpfen und sich aufzuregen – schliesst Sie treffend: "Wenn ich wüsste das morgen die Welt untergehen würde, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen."
Der Rurbani Hof?
Der Rurbani-Hof lässt sich auf den ersten Blick gut in diese Häuslichkeit, quasi als Aussteigermentalität, einordnen. Tatsächlich ist er ein Versuch Erdung zu finden. Jedoch ist er gleichzeitig auch Inspirationsquelle und Boden für kritische Ideen und aktives Handeln in Zukunft. Eine Basis für Ideen aktiven Handelns in Zukunft, Ideenort für eine Künstlerpraxis der Ökologie, ein Gedankenlabor und Ideenort zur Entwicklung von Lösungsansätzen. (Auch ist er ein Ruhe- und Entspannungsort und Nahrungsgeber für ein kostengünstiges Leben als Künstler.) Ein Freund sagte einmal treffend: "Der Rurbani-Hof ist wie ein Trojanisches Pferd, im sub-urbanen Vorstadt-Jungel."
Gezi-Park, Syria, Afrika & Gaza – you are not alone!
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